| Inhatsverzeichnis - Ausgabe
Spezial 1 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Agapornidenarten | 3. Coco antwortet | 4. Vogelparks in Europa |
| 5. Ein Papagei erobert Europa | 6. Einzelhaltung heute noch vertretbar? | 7. Die Ernährung von Papageien |
| 8. Krankheiten der Papageien | 9. Hartmut Meyer: Alexandersittiche | 10. Erhaltungszuchtprogramme |
| 11. Papageieneinkauf | 12. Beitritt in den BNA | 13. Papageienhaltung im Dschungel der Paragraphen |
| 14. Geduld muß man haben | 15. Als unsere Papageien Urlaub machten |
| 16. Größte Papageienvolieren Aachens | 17. Mein Lorchen Seite | 18. Der Käfig: Gefängnis oder Heim? |
| 19. Eine Gefahr für Papageien: Vergiftungen | 20. Der Graupapagei |
Die Ernährung von Papageien
Abgesehen von einigen Nahrungsspezialisten, z.B. Loris, besteht die Grundnahrung der Papageien in Menschenobhut aus Körnerfutter.
Die im Handel angebotenen Futtermischungen bestehen zu 60 -70% aus Sonnenblumenkernen ( weiß, gestreift oder schwarz ) und ca. zu je 5% aus Erdnüssen, Maiskörnern, Kürbiskernen, Hafer, Zirbelnüssen und Kardisaat. Dieses Futter ist durchaus geeignet unsere gefiederten Lieblinge gesund zuerhalten, optimal ist es aber nicht.
Fast 75% des Futters bestehen aus sehr fettreichen Sämereien und können deshalb bei übermäßiger Gabe zu Leberschäden führen. Noch dazu besteht bei der Gabe von Erdnüssen die Gefahr einer Verpilzung, da Erdnüsse oft von Pilzen befallen werden.
Besser ist es daher auf die Gabe von Erdnüssen ganz zu verzichten. Gleichzeitig sollte man das Papageienfutter durch Glanz und verschiedene Hirsesorten ergänzen.
Dies erreicht man am einfachsten in dem man handelsübliches Wellensittichfutter im Verhältnis 3 Teile Papageienfutter + 1 Teil Wellensittichfutter mischt.
Man kann aber auch das im Fachhandel angebotene Diätfutter verfüttern, das aber leider nicht überall erhältlich ist. Das um die kleinen Sämereien erweiterte Futter hat neben der ausgewogenen Ernährung den Vorteil, daß sich die Tiere länger mit dem Fressen beschäftigen müssen, so daß Langeweile bei den Papageien gar nicht erst aufkommen kann. Neben dem trockenen Körnerfutter kann man dieses auch in gekeimter Form anbieten.
Hierzu wässert man das vorher gut durchgespülte Futter 24 Stunden lang. Nachdem es dann nochmals gut durchgespült wurde, wird das Futter dann auf einer Schale ausgebreitet. Nach 24 - 48 Stunden brechen die Keime durch. Jetzt wird das Futter nochmals durchgespült und kann dann verfüttert werden. Das so aufbereitete Futter ist im Vergleich zum trockenen Körnerfutter wesentlich vitaminreicher.
Wichtig ist bei der Herstellung von Keimfutter auf absolute Sauberkeit zu achten, um einen Pilzbefall zu vermeiden. Sollte das Keimfutter trotz aller Vorsicht muffig riechen, sollte man es auf keinen Fall verfüttern.
Auch sollte man nicht zu viel Keimfutter verfüttern, da dies zu Durchfall führen kann. Ein bis zwei Eßlöffel pro Tag und Vogel sind vollkommen ausreichend.
Das Körnerfutter sollte ca. 2/3 des Futters unserer Papageien ausmachen. Wichtig für eine ausgewogene Ernährung ist die Gabe von Grünfutter, Obst und Gemüse. Besonders die Gabe von Obst ist für unsere Papageien wichtig, da sich einige Arten in ihrer Heimat hauptsächlich von Obst ernähren.
Geeignete Obstsorten sind: Äpfel, Birnen, Bananen, Trauben, Erdbeeren, Johannisbeeren, Kiwis, Orangen und Mandarinen.
Beim verfüttern von Orangen und Mandarinen sollte man allerdings vorsichtig sein, da die Zitrussäure zu blutigem Durchfall führen kann. Gänzlich ungeeignet sind Avocados, da diese Stoffe enthalten, die für Vögel giftig sind. Gurken, Möhren, Sellerie, Spinat, Kopfsalat und Tomaten, sowie frische in der "Milchreife" stehende Maiskolben sind zur Verfütterung geeignete Gemüsesorten.
Als Grünfutter können Löwenzahn, Vogelmiere, Wegerich und Hirtentäschel den Speiseplan unserer Papageien erweitern. Ebereschenbeeren, Hagebutten und Holunderbeeren sind weitere für die Ernährung unserer Papageien geeignete Beeren.
Wichtig bei der Verfütterung von Grünfutter und Obst die Beachtung einiger Grundregeln:
- Es darf nur ungespritztes Obst verfüttert werden. Gespritztes Obst muß vorher gewaschen oder geschält werden.
- Wildwachsende Pflanzen und Früchte sollten nie am Straßenrand gesammelt werden, da sie von Autoabgasen verunreinigt sind.
- Die frische Kost muß täglich erneuert werden, da verwelktes oder gar verschimmeltes Futter schwere Verdauungsprobleme verursachen kann.
Bei so abwechslungsreicher Ernährung ist die Gabe von Vitaminpräparaten überflüssig.
Allerdings sollten unserem Papagei ständig Grit, sowie ein Kalkstein zur Verfügung stehen, um den Mineralienbedarf des Papageis zu decken. Darüber hinaus ist Grit für die Verdauung besonders wichtig, da die kleinen Steinchen dem Papagei bei mahlen der Körner im Magen helfen.
|