| Inhatsverzeichnis - Ausgabe
Spezial 1 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Agapornidenarten | 3. Coco antwortet | 4. Vogelparks in Europa |
| 5. Ein Papagei erobert Europa | 6. Einzelhaltung heute noch vertretbar? | 7. Die Ernährung von Papageien |
| 8. Krankheiten der Papageien | 9. Hartmut Meyer: Alexandersittiche | 10. Erhaltungszuchtprogramme |
| 11. Papageieneinkauf | 12. Beitritt in den BNA | 13. Papageienhaltung im Dschungel der Paragraphen |
| 14. Geduld muß man haben | 15. Als unsere Papageien Urlaub machten |
| 16. Größte Papageienvolieren Aachens | 17. Mein Lorchen Seite | 18. Der Käfig: Gefängnis oder Heim? |
| 19. Eine Gefahr für Papageien: Vergiftungen | 20. Der Graupapagei |
Papageienkauf ist Vertrauenssache !?!
In den letzten Jahren hat die Haltung von Papageien einen unerwarteten Aufschwung genommen. Dabei ist ein deutlicher Trend hin zur Haltung von Großpapageien erkennbar. Die Zunahme von privat gehaltenen Papageien bringt aber auch eine Zunahme von unerwünschten Nebeneffekten.
Da für Großpapageien, speziell für Nachzuchten, teilweise große Summen bezahlt werden müssen, steigt mit der Zahl der Halter auch die Zahl der skrupellosen Geschäftemacher, die den Papageienboom auf ihre Weise ausnutzen wollen.
So ist schon manchem arglosen Käufer ein altes, als Wildfang nach Deutschland gekommenes Tier, als heimische Nachzucht verkauft worden. Auch wird dem Käufer teilweise das Blaue vom Himmel versprochen, wenn es z.B. um die Sprachbegabung des Papageis geht.
Zuhause muß der Käufer dann enttäuscht feststellen, daß es mit dem Sprachtalent des gefiederten Lieblings eher schlecht bestellt ist.
Und so kommt es in letzter Zeit immer häufiger vor, daß sich Käufer und Verkäufer vor Gericht wiedersehen
Um sich vor solchen Unliebsamkeiten zu schützen, sollte der Käufer einige Sachen beachten:
- Der Käufer sollte sich vor dem Kauf gründlich über Papageien, ihre Haltung und Eigenarten informieren. Dadurch ist er in der Lage, die Äußerungen des Verkäufers fachlich beurteilen zu können.
- Der Käufer sollte den Papagei selber abholen. Hierbei hat er die Gelegenheit, die bisherigen Haltungsbedingungen des Tieres kennenzulernen. Tiere aus verdreckten und schlecht durchlüfteten Volieren und Käfigen sind oftmals krank, auch wenn auf den ersten Blick keine Krankheitsanzeichen festzustellen sind.
- Zugesicherte Eigenschaften, z.B. Geschlecht, sollte sich der Käufer stets schriftlich geben lassen, für den Fall eines Falles.
- Nachgezogene Papageien sind meistens an einem geschlossenen Ring zu erkennen. Dieser enthält neben der Züchternummer die Jahreszahl des Jahres, in dem der Papagei geschlüpft ist. Ist der Papagei jedoch offen beringt, läßt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob es sich um ein Nachzuchttier handelt. Hier ist die Menschenkenntnis des Käufers gefordert.
- Eine zugesicherte Sprachbegabung ist völliger Nonsens, denn wie bei Menschen gibt es auch bei Papageien begabte und unbegabte Exemplare. Aber auch ein Papagei, der nicht spricht, ist ein liebenswerter Hausgenosse.
Wenn Sie diese Punkte beachten, sind Sie vor unliebsamen Überraschungen weitgehend sicher. Trotzdem bleibt der Kauf von Papageien eine Vertrauenssache. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen seriösen Verkäufer von einem reinen Geschäftemacher zu unterscheiden. Hierzu gehört vor allem eine gute Portion Menschenkenntnis, es gibt aber auch einige Punkte die hier helfen können:
- Ein seriöser Händler ist bereit, das Tier innerhalb einer gewissen Zeit zurückzunehmen oder zu tauschen, sollten unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten.
- Bei einem seriösen Verkäufer erhält der Käufer eine Futterprobe, die für ca. 1 Woche reicht, damit zum Ortwechsel nicht auch noch eine Futterumstellung für den Papagei hinzukommt.
- Auch Fragen zum Thema Papageien und ihre Haltung wird ein seriöser Verkäufer gerne und ausführlich beantworten.
Viele Papageienhalter hegen den verständlichen Wunsch, die Eltern ihres gefiederten Lieblings kennenzulernen. Lehnt dies der Verkäufer ab, so will er nichts verbergen. Es ist vielmehr so, daß viele Papageien auf Störungen während der Brutzeit - und ein Besuch von Fremden ist eine solche Störung - sehr empfindlich reagieren. Dies kann dazu führen, daß sie ihre Jungen verlassen. Aus diesem Grund wird ein Besuch in einer Papageienzuchtanlage nur sehr selten möglich sein.
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