| Inhatsverzeichnis - Ausgabe
Spezial 1 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Agapornidenarten | 3. Coco antwortet | 4. Vogelparks in Europa |
| 5. Ein Papagei erobert Europa | 6. Einzelhaltung heute noch vertretbar? | 7. Die Ernährung von Papageien |
| 8. Krankheiten der Papageien | 9. Hartmut Meyer: Alexandersittiche | 10. Erhaltungszuchtprogramme |
| 11. Papageieneinkauf | 12. Beitritt in den BNA | 13. Papageienhaltung im Dschungel der Paragraphen |
| 14. Geduld muß man haben | 15. Als unsere Papageien Urlaub machten |
| 16. Größte Papageienvolieren Aachens | 17. Mein Lorchen Seite | 18. Der Käfig: Gefängnis oder Heim? |
| 19. Eine Gefahr für Papageien: Vergiftungen | 20. Der Graupapagei |
Erhaltungszuchtprogramme - die letzte Hoffnung für bedrohte Papageien
Zahlreiche Papageienarten sind stark in ihrem Bestand bedroht. Einige sogar so stark, daß ein Aussterben zu befürchten ist.
So ist z.B. vom Spix-Ara nur noch ein freilebendes Exemplar bekannt. Zusammen mit den in Menschenhand befindlichen Exemplaren besteht der Bestand aus weniger als 50 Tieren.
Aber auch andere Papageienarten sind hochgradig gefährdet, z.B. der Molukkenkakadu, die Königsamazone oder der Erzlori.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Hauptgrund für den teilweise dramatischen Rückgang der Papageien ist die Zerstörung ihrer Umwelt. Jede Minute wird tropischer Regenwald von der Größe eines Fußballfeldes unwiederbringlich vernichtet. Den Papageien, speziell den großen Arten, die recht empfindlich auf Veränderungen ihrer Umwelt reagieren, wird damit immer mehr die Lebensgrundlage entzogen.
Weitere Gründe für den Rückgang der Papageien ist die Einfuhr von Freßfeinden, speziell Ratten und Katzen. Besonders auf Inseln hat die Einfuhr von Ratten, die mit den Schiffen auf die Inseln gelangten, verheerende Wirkung. So wurde z.B. der Echosittich auf Mauritius durch Ratten, die ihre Gelege plünderten, an den Rand des Aussterbens gebracht.
Auch der Handel mit Papageien hat dazu beigetragen, daß die gefiederten Edelsteine selten geworden sind. Naturkatastrophen, vor allem die karibischen Hurrikans taten das ihrige, um die Situation zu verschärfen.
Wissenschaftler und Papageienliebhaber aus aller Welt versuchen seit Jahren dieser Entwicklung entgegenzutreten. Wichtigstes Ziel ist es, die Lebensräume für die Papageien zu erhalten und die eventuell eingeschleppten Freßfeinde zu entfernen.
Da letzteres Vorhaben größtenteils utopisch ist, ist man in letzter Zeit dazu übergegangen, Exemplare besonders bedrohter Arten auf Inseln umzusiedeln, die noch nicht von Menschen besiedelt sind.
Durch Landaufkäufe und Ausweisung von Schutzgebieten versucht man, den Lebensraum der Papageien zu erhalten. Dies ist aber zu wenig, will man die Papageien tatsächlich vor dem Aussterben bewahren. Bevor ihr Lebensraum auch nur halbwegs wiederhergestellt ist, sind die Papageien längst ausgestorben.
Um dies zu verhindern, haben sich private Züchter, Zoologische Gärten und Wissenschaftler zusammengeschlossen, um das Überleben der Papageien durch Zucht zu gewährleisten. Ziel soll es sein, Tiere aus Gefangenschaftszuchten in ihrem natürlichen Lebensraum wieder anzusiedeln.
Hierzu werden die Daten der in Menschenobhut gehaltenen Tiere bedrohter Arten in Zuchtbüchern erfaßt, so daß man in der Lage ist, blutsfremde Paare zusammenzustellen, um Inzuchtschäden zu vermeiden.
Erste Erfolge konnten diese Maßnahmen bereits erzielen, so gelang mittlerweile mehrfach die Zucht des Spixaras.
Die Zucht der Papageien scheint zur Zeit die einzige Möglichkeit, das Überleben der Papageien kurzfristig zu gewährleisten, da alle anderen Maßnahmen erst langfristig Erfolge erzielen können. Ziel aber muß es sein, die Tiere in ihrem angestammten Lebensraum wieder anzusiedeln. |