| Inhatsverzeichnis - Ausgabe
42 |
| 1. Liebe
Mitglieder und Freunde | 2. Grünfutter... | 3. Domestizierte
Papageien | 4. Quo
vadis, Wellensitttich? | 5. Infos
in eigener Sache |
Grünfutter...
Grünfutter ist reich an Vitaminen, Mineralien und weiteren
Substanzen wie einem hohen Rohfasergehalt. In ihren Zellen enthält
jede Pflanze Chloroplasten. Das sind kleine Körperchen, die
den grünen Blattfarbstoff, das Chlorophyll enthalten. Sie
sind aus Fetten und Eiweißen aufgebaut. Außerdem sind
in den Zellen Carotinoide enthalten. Diese bewirken in der Pflanze
die gelben bis orangen Farben. Die unterschiedlichen Grüntöne
eines Blattes entstehen aus dem Mischungsverhältnis von grünem
Chlorophyll und orange-gelben Carotinoiden. Letztere sind auch
für den Aufbau der Fettfarben in der Vogelfeder verantwortlich.
Da Carotinoide fettlöslich sind, werden sie auch als Lipochrome
bezeichnet. Grüne Blätter von Spinat oder Löwenzahn
liefern den Vögeln den nötigen Baustoff zum Federglanz.
Das bedeutet, dass frische grüne Pflanzen und Pflanzenteile
bei den meisten Körnerfressern zur artgerechten Ernährung
gehören. Grünfutter sollte aus grünen Blättern
und Stängeln sowie halbreifen Sämereien, Knospen und
Trieben einheimischer Wildpflanzen bestehen. Verzichten sollte
man jedoch auf Pflanzen, in deren Nähe gespritzt wurde oder
die in der Nähe verkehrsreicher Straßen stehen, da sie
dann schadstoffbelastet sind. [1] Viele Papageien, besonders die
kleinen, können sehr heftig auf mit Schadstoffen belastete
Futtermittel reagieren. Speziell beim Salat sollte hierauf besonders
geachtet werden. Pflanzen am und im Wald, auf Brachland und aus
dem eigenen Garten sind am besten geeignet. Da Papageien bestimmte
Grünfutterarten bevorzugen und andere ablehnen, sollte ihnen
eine breite Palette angeboten werden. So kann man sicher sein,
dass sie ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt werden.
Auch wirken manche Substanzen besonders im Zusammenspiel mit den
Wirkstoffen anderer Pflanzen. Gesammelte Pflanzen müssen immer
frisch verfüttert werden, da welkes oder gar verfaultes Futter
zu Verdauungsstörungen führen kann. Auch ist es gefährlich,
Grünes in schwitznassen Plastiktüten zu transportieren.
In diesem Milieu können sich rasch Bakterien- und Pilzkulturen
bilden. Wird Grünfutter gebündelt und für den Papagei
oder Sittich leicht erreichbar aufgehängt, weckt es rasch
sein Interesse und er kann es ohne Gefahr der Verschmutzung durch
Kot aufnehmen. [2] Da es den meisten Papageien große Freude
bereitet, die Pflanzen zu zerkleinern, sollte man darauf verzichten,
diese dem Futter bereits zerkleinert beizufügen. So stellt
Grünfutter zusätzlich eine willkommene Beschäftigung
dar. [3] Neben dem o.g. Löwenzahn sind weitere Beispiele für
Futterpflanzen, die leicht gesammelt werden können, Hirtentäschelkraut,
Kreuzkraut, Vogelmiere oder Sauerampfer.
[1] Aeckerlein W., Steinmetz D.: Vögel richtig füttern,
Ulmer Verlag Stuttgart, 2003, S.63f.
[2] Aeckerlein, W.: Die Ernährung des Vogels, 2. Auflage,
Ulmer Verlag Stuttgart, 1993, S. 60
[3] Künne H-J.: Die Ernährung der Papageien und Sittiche,
Arndt Verlag, Bretten, 2000, S. 74
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