| Inhatsverzeichnis - Ausgabe
41 |
| 1. Liebe
Mitglieder und Freunde | 2. Zoofach(?)handlungen-
Erfahrungen... | 3. Vogelbörsen | 4. Tipps zum Papageienkauf |
Tipps zum Papageienkauf
Alle
Jahre wieder stellt sich die Frage, was verschenke ich nur zu
Weihnachten? Schließlich will man ja mit einem Geschenk
einem lieben Menschen einen Wunsch erfüllen und eine Freude
machen. So kommt es vor, die ein oder anderen Geschenke sind lebendig
in Form von diversen Haustieren.Hier vertritt die Papageienhilfe
einen klaren Standpunkt:
Papageien
und Sittiche gehören nicht als Geschenk auf den
Gabentisch !
Sinnvoller ist es, Literatur zum Thema zu verschenken, oftmals
wünscht man sich einen Papagei ohne konkrete Vorstellungen über
Art und Wesen. Häufige telefonische Anfragen bei der Papageienhilfe
belegen dies.“ Was für einen Papagei ich gerne hätte?
Tja, ich weiß auch nicht, aber jedenfalls sollte er sprechen
können!“
Mit einer solchen Aussage sollte man lieber auf einen Plüschpapagei
mit Sprechfunktion zurückgreifen.
Erst
wenn man sich über die Art des Vogels im Klaren ist
und dessen Bedürfnissen im Hinblick auf Haltung und Ernährung
entsprechen kann sollte man sich dem Kauf zuwenden.
Wir haben einige wichtige Punkte zum Thema Papageienkauf zusammengefasst:
1.
Sehen Sie grundsätzlich davon ab, einen Importvogel zu
erwerben! Kaufen
Sie immer Nachzuchtvögel. Die sind zwar manchmal teurer, doch haben Sie
die Gewissheit, einen gut eingewöhnten, akklimatisierten Vogel zu erhalten.
Auch ist das Alter in der Regel genau bestimmbar und die Gefahr von Krankheiten
ist geringer. Nicht zuletzt würden Sie mit dem Kauf eines Importvogels
die teilweise illegalen Papageienimporte unterstützen, die darüber
hinaus aufgrund von widrigen Umständen vielen Vögeln unnötig
das Leben kosten.
2. Erwerben
Sie ihr Tier möglichst bei einem Tierschutzverein
oder bei einem privaten Züchter. Diese können Ihnen viele
Tipps zur artgerechten Haltung und Fütterung geben. Achten Sie
aber auf die Seriosität der Quelle, aus der Sie die Tiere erwerben.
Dazu gehört vor allem auch, daß der Verkäufer keinen
Druck bezüglich einer schnellen Kaufentscheidung ausübt.
Zeigt Ihnen ein Hobbyzüchter z.B. aber nur einen Teil seiner
Anlage, so heißt das nicht unbedingt, daß er etwas zu
verbergen hat oder unseriös ist. Das Gegenteil ist oft der Fall,
da viele Papageienarten während der Brutzeit keine Störung,
also auch keine fremden Menschen, vertragen und sehr sensibel sind.
3. Erwerben
Sie niemals nur einen Vogel! Ein guter Kompromiss, wenn zahme Vögel gewünscht werden, ist, erst einen Vogel zu
kaufen und nach ca. drei bis sechs Monaten- wenn der erste seine
Scheu vor dem Menschen zu einem Großteil abgelegt hat- einen
zweiten hinzu zu setzen. Der zweite wird dann (vor allem wenn es
sich um ein Jungtier handelt) ebenfalls zahm werden.
Dies geschieht vielleicht sogar schneller als bei dem ersten Vogel,
da der zweite den bereits zahmen ersten als Vorbild hat und sich
abgucken kann, daß man vor Menschen keine Angst haben muss.
4. Auch
wenn Sie einen zahmen Vogel wünschen, sollten Sie genau überlegen,
ob es sinnvoll ist, eine Handaufzucht anzuschaffen. Handaufzuchten sind zwar
bei Erwerb bereits zahm (da sie vom Menschen aufgezogen wurden), doch können
später durchaus Probleme auftreten. Viele handaufgezogene Vögel sind
falsch oder gar nicht sozialisiert, zeigen nach der Geschlechtsreife Verhaltensauffälligkeiten
(Rupfen, Schreien,....) oder werden (auch dem vertrauten Halter gegenüber)
aggressiv.
5. Vor
einer Anschaffung steht immer das ausführliche Studium
entsprechender Fachliteratur. Dies gilt selbst dann, wenn man bereits
Vögel pflegt und
sich 'nur' eine neue Art anschafft.
6. Bringen
Sie Ihren neuen Pflegling nach dem Erwerb schnellstmöglich
nach Hause. Verwenden Sie zum Transport keine normalen Käfige
sondern kleine Transportkäfige oder dunkle Boxen. Der Vogel
sollte während des Transports möglichst wenig von seiner
Umwelt mitbekommen um den Stress, den der Transport mit sich bringt,
nicht noch zu erhöhen. Auch sollte der Vogel beim Transport
in einem so engen Behältnis sein, dass er seine Flügel
nicht gebrauchen kann. So werden Verletzungen, die durch wildes,
panikartiges umherflattern entstehen könnten, vermieden. Das
neue Zuhause des Vogels (Käfig oder- besser- Voliere) sollte
bereits vor Erwerb fertig ausgestattet sein mit Naturästen sowie
leicht zu findenden Futter- und Wassernäpfen.
In der nächsten Coco-News informieren wir über mögliche Gründe
erheblicher Preisunterschiede beim Papageienkauf.
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