Papageienhilfe Aachen e.V.
29. Ausgabe 3/01
Für Freunde und Mitglieder

Papageienhilfe Aachen e.V.

| Inhatsverzeichnis - Ausgabe 29 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Sie Auch? | 3. Nachwuchs erwünscht! | 4. Sachkundenachweis | 5. Der Bourkesittich |

Der Bourkesittich

Der BourkesittichIn diesem Artikel über den Bourkesittich möchte ich weniger auf wissenschaftliche Fakten oder Aspekte aus seinem Freileben eingehen, als vielmehr seine Eigenschaften als Heimtier und die Anforderungen dieses Vogels an seine Unterbringung erörtern.

Der Bourkesittich kommt, wie der Wellensittich, aus Australien, und beide gehören zur großen Gruppe der Plattschweifsittiche. Hier wiederum zählt man den Bourkesittich zur Unterfamilie der Grassittiche. Wie der Name schon sagt, halten sich diese Vögel bevorzugt im Gras, d.h. auf dem Boden auf. In der Natur findet man oft sogar die Nester am Boden oder in Bodennähe.

Zwischen den großen Gräsern ihrer Heimat fühlen sich die Bourkesittiche wohl und fliegen nur bei starken Störungen auf, um einige hundert Meter weiter dann doch wieder zu laden und im Gras zu verschwinden. Dieser Eigenschaft sollte bei der Haltung von Bourkesittichen Rechnung getragen werden. Konkret heißt das: Es ist besser, den Tieren eine niedrigere Voliere mit größerer Grundfläche (etwa 3m x 1m) zu bieten als eine sehr hohe mit nur minimaler Bodenfläche. Auch werden Futter und Wasser lieber aufgenommen, wenn man es auf dem Boden anbietet. Man muss allerdings darauf achten, dass sich die Näpfe nicht direkt unter den Sitzstangen befinden, da sie sonst schnell durch herabfallenden Kot verunreinigt werden.

Als Futter gibt man ihnen ein Grassittichgemisch, am besten - um einer Verfettung vorzubeugen - ohne Sonnenblumenkerne. In einem gesonderten Napf kann auch Waldvogel- oder Kanarienfutter gereicht werden, besonders, weil der darin enthaltene Glanz gern genommen wird. Die Abdeckung des Kalkbedarfs wird mit Sepiaschalen, Mineralsteinen, Grit sowie evtl. (aus hygienischen Gründen vorher abgekochten) zerstoßenen Hühner-Eierschalen erreicht. Täglich frisches Wasser - an heißen Tagen zweimal - darf nicht fehlen. Äpfel, kleingeschnittene Möhren und schließlich ungespritztes Grünfutter (z.B. Vogelmiere, Löwenzahn, Salat, Sauerampfer, Spitz- und Breitwegerich) runden den Speiseplan ab. Bei einer so reichhaltigen Ernährung sind zusätzliche Vitamingaben kaum nötig. Neben dem bereits genannten Grünfutter sind auch verschiedene halbreife Grassamen ein vitaminreiches und bei den Bourkesittichen besonders beliebtes Zusatzfutter.

Möchte man Junge von seinen Vögeln, sollte man außerdem ein handelsübliches Eifutter anbieten. Dieses lässt sich z.B. durch geriebene Äpfel oder hartgekochte, zerdrückte Eier außerdem verfeinern und wird so - etwas feucht - noch lieber gefressen.

Ansonsten sind Bourkesittiche sehr liebe, verträgliche Vögel. Dennoch sollten die Paare während der Brutzeit von Artgenossen getrennt werden. Doch mit artfremden Vögeln vertragen sie sich, bei entsprechendem Platzangebot, auch während der Brutzeit. So ist ein Zusammenleben mit Wellen- und Nymphensittichen ebenso möglich wie die Vergesellschaftung mit kleineren Arten (Kanarienvögel, Zebrafinken) - aber wie gesagt: Genügend Platz muss vorhanden sein.

Sein schlichtes Äußeres macht den Bourkesittich durch seine Eigenschaften wieder wett: Er ist nicht nur sehr friedlich, er ist auch sehr ruhig und wird seinem Pfleger gegenüber schnell vertraut. Darüber hinaus besitzt er eine leise, melodiöse, sogar an einen Singvogel erinnernde Stimme, die mit dem sonst üblichen Papageiengekreische nichts gemeinsam hat. Außerdem nagt er nicht!

Besitzt man einen großen Käfig und kann dem Bourkesittich täglich Freiflug gewährt werden, eignen sie sich auch für die Wohnungshaltung. Besser ist aber auch hier eine kleine Innenvoliere, in der man dann ein Pärchen dieses schönen Sittichs pflegen kann. Denn was für alle Papageien gilt, gilt auch den Bourkesittich: Die Einzelhaltung ist nicht tiergerecht und damit nicht akzeptabel!

Wir danken Niklas Horcher für diesen Beitrag!

 

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