| Inhatsverzeichnis - Ausgabe
49 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Ein Kommentar | 3. Hinweis in eigener Sache | 4. Tipps zur Haltung von Wellensittichen |
Ratschläge und Tipps zur Haltung und Pflege des Wellensittichs
Die Herkunft des Wellensittichs
Der weltweit so beliebte Wellensittich ist in seinem ursprünglichen grünen Federkleid in den weiten Grasländern von Australien beheimatet. Im Lauf der erst 150 Jahre dauernden Zucht entwickelten sich in Menschenobhut die hunderte verschiedenen Farbspielarten, die wir heute kennen. Sein munteres Wesen, seine verspielte Art und sein Nachahmungstalent halfen ihm, sich an die Spitze der Beliebtheitsskala unter den Stubenvögeln zu setzen. Besonders pfiffige Exemplare schaffen es , sogar ganze Sätze nachzusprechen. Doch erwarten Sie nicht zuviel von Ihren Lieblingen: Nicht jedem Wellensittich gelingt es, seine Talente voll auszuleben.
Unterbringung
Der Wellensittich ist wie seine Verwandten ein Tier, das die Gemeinschaft braucht. Daher empfiehlt man heute, mindestens zwei Tiere zusammenzuhalten. Auch, wenn man den Tieren öfter Freiflug gewährt, ist ein ausreichend großer Käfig zu wählen. Besonders empfehlenswert sind Käfige mit Querverdrahtung. Einige Modelle haben auch ausklappbare Spiel- und Kletterplätze. Wählen Sie die Sitzstangen in unterschiedlichen Stärken, angepasst an die Füße des Wellensittichs. Zur Abwechslung können Sie ihm frische Zweige der verschiedenen Obstgehölze zusätzlich anbieten. Sie bieten nicht nur weitere Sitzmöglichkeiten, sondern werden auch gerne benagt.
Als Bodenbelag des Käfigs können Sie zwischen Natur-Einstreu und Spezial-Vogelsand wählen. Auf jeden Fall gehört aber noch ein Pickstein oder eine Sepiaschale hinzu. Hieran wetzt der Vogel seinen Schnabel, um ihn als Werkzeug zum Körnerfressen brauchbar zu erhalten.
Versorgung
Der Wellensittich gehört zu denjenigen Vogelarten, die sich überwiegend durch Körner ernähren. Deshalb besteht seine Hauptnahrung auch aus einem speziellen Körnergemisch, das u.a. Spitzsaat, verschiedene Hirsesorten und Hafer erhält. Der Handel führt Fertigmischungen, die auf die Bedürfnisse des Wellensittichs abgestimmt sind.
Füttern Sie reichhaltig, erziehen Sie Ihren Wellensittich aber dazu, dass alle Saaten verzehrt werden. Es ist recht praktisch, wenn Sie beim täglichen Füttern zuerst die leeren Spelzen abpusten, dann zuunterst in den Napf das frische Futter geben und obenauf das restliche vom Vortag. So gewährleisten Sie, dass der Vogel trotz guter Saatmischung sich nicht nur einseitig ernährt.
Wenigstens zweimal pro Woche geben Sie spezielle Ergänzungen, die eine Vitaminversorgung sicherstellt.
Frisches Grünzeug („Unkraut“), von dem Sie wissen, dass es nicht mit Pestiziden behandelt ist und von ausgesuchten Plätzen, eventuell aus Ihrem eigenen Garten, kommt, sorgt für eine abwechslungsreiche und damit verbesserte Ernährung.
Sogenannte „Sprechperlen“ sind zwar eine Abwechslung im Futterangebot, können aber trotz ihres Namens nichts zur Sprechleistung Ihrer Tiere beitragen!
Mauser
Wellensittiche haben zwar auch bevorzugte Zeiten, in denen sie ihr Gefieder erneuern, doch dieser Vorgang, den wir „Mauser“ nennen, kann praktisch zu allen Zeiten des Jahres einsetzen. Im Normalfall dauert die Mauser etwa 8 Wochen. In dieser Zeit genügt es nicht, wenn Sie Ihren Wellensittich nur mit einer Körnermischung und wenig Zusätzen versorgen. Die Mauser benötigt jede Menge Kraft, daher sollten Sie jetzt täglich entsprechende Produkte zugeben, die unter anderem die Bausteine für das Federwerk, nämlich die Einweißbestandteile, enthalten.
Zucht
Bitte bedenken Sie, bevor Sie die Zucht von Wellensittichen versuchen wollen, dass jede, auch noch so kleine Zucht von Papageienarten in Deutschland nur mit einer Zuchtgenehmigung möglich ist. Dies gilt auch für den Wellensittich. Dies hängt mit der Beringungspflicht zusammen. Eine solche Zucht ist beim zuständigen Veterinäramt anzumelden und wir nach eingehender Prüfung des Wissens und der Zuchtgelasse erteilt.
Wenn Sie diese Hürde überwunden haben, können Sie die zur Zucht geeigneten größeren Käfige und Nisthöhlen anschaffen. Im Handel finden Sie die entsprechenden Angebote und auch spezielle Aufzuchtfutter, die eine Zucht ermöglichen.
Spätestens hier sollten Sie zusätzlich überlegen, ob Sie sich nicht mit Gleichgesinnten zusammentun wollen. Der örtliche Vogelverein bietet Ihnen sicherlich die gewünschte Umgebung. Hier können Sie durch Fachgespräche so manchen wertvollen Rat über Zucht und auch Haltung des Wellensittichs erhalten.
Tierschutz Bei allen Dingen beachten Sie bitte, dass das Tierschutzgesetz Richtlinien für die Haltung und Pflege und, in wenigen Fällen, auch für die Züchtbarkeit, beinhaltet, die genauestens zu beachten sind.
Quelle ( BNA, Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz )
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