Papageienhilfe Aachen e.V.
39. Ausgabe 1/04
Für Freunde und Mitglieder

Papageienhilfe Aachen e.V.

| Inhatsverzeichnis - Ausgabe 39 |
| 1. Vom Dackel zum Papagei | 2. Der Loro Parque auf Teneriffa | 3. Vogelbörse Meppel | 4. 10 Jahre Papageienhilfe- Statistik |

Vom Dackel zum Papagei

Als mein Dackel mit 7 Jahren starb, war ich so traurig, dass ich nie wieder ein Tier haben wollte. Er hatte die Dackellähmung und war nicht mehr zu retten. Ich musste ihn einschläfern lassen. Aber die Zeit verging, die Trauer verblasste und ich überlegte mir wieder ein Tier anzuschaffen.

Ein Hund wird ca. 15 Jahre alt. Eine Katze wird auch nicht viel älter. Was für ein Tier wird wohl älter dachte ich, damit ich die Trauer nicht so oft erleben muss? Ich hab’s: Ein Papagei. Ich hatte irgendwo gelesen, die werden bis zu 100 Jahre alt. Würden mich vielleicht sogar überleben. Das war es doch.

Also schrieb ich auf den Weihnachtszettel meinen großen Wunsch: Ich wünsche mir einen Papagei! Der Grundstock war schon in meiner Kindheit gelegt worden. Ich hatte mit ungefähr 8 Jahren einen Wellensittich. Der war so zahm, dass ich mit ihm auf der Schulter im Hof spielen konnte. Er ist nie weggeflogen und wenn doch einmal brauchte ich nur in die Hände zu klatschen und er flog sofort auf meinen Kopf zurück. Ich war natürlich sehr stolz, das bei meinen Freundinnen zu demonstrieren. Weihnachten kam und verging, aber ein Papagei kam nicht.

Nächstes Weihnachten wieder als Punkt 1 auf dem Wunschzettel: Ein Papagei! Mein Mann mochte auch Tiere sehr gerne, vor allem Vögel. Wir hatten im Garten eine größere Voliere mit Kanarien- und Waldvögeln. Mit der Zeit sammelten sich viele verschiedene Tiere an: Wachteln, Hühner, Fasane und Tauben. Da jedes Jahr Weihnachten ist und man seine Wünsche nur oft genug wiederholen muss, damit sie erfüllt werden, war es 1982 soweit. Unter dem Tannenbaum in einem großen Käfig unter einer großen Tischdecke saß mein Papagei. Eigentlich wird immer davor gewarnt, Weihnachten Tiere unter den Baum zu setzen, aber es darf auch Ausnahmen geben. Zumal ich ja kein Kind war sondern mittlerweile eine Frau von 36 Jahren.

Zurück zu meinem Papagei: Es war Liebe auf beiden Seiten. Ein schneeweißer Kakadu. Er war schon so zahm, dass er etwas aus der Hand nahm. Er war ungefähr 32cm groß. Er hatte einige orange Federn um den Schnabel und unter den Kopffedern. Unter den Flügeln war er gelb. Er war einfach wunderschön. Vor allem, wenn er seine kakaduspezifische Haube aufstellte, oder wenn er flog. Das durfte er natürlich. Das es ein Goffini-Kakadu war, entnahm ich aus den Papieren.

Dass diese Rasse in ihrem Ursprungsland ausgestorben war las ich in einem Papageienbuch, welches ich mir gekauft hatte. Es war das Buch der „Kakadus“ von Dieter Hoppe. Die Papiere des Vogels waren in Ordnung, mein Mann hatte ihn in einer Zoohandlung gekauft. Dies sollte sich später noch als sehr wichtig herausstellen. Ich taufte ihn Coco. Das ist zwar ein simpler und häufiger Papageienname, aber ich fand, er passte zu ihm. Er wurde ganz zahm und war sehr anhänglich, besonders an mir hing er sehr. Das war auch so geplant, aber wie ich späte immer wieder las suchen sich die Papageien ihre Herrchen selber aus. Da hatte ich wohl Glück gehabt, ein ganz lieber Vogel war er.

Nur ohne Aufsicht konnte ich ihn nicht fliegen lassen. Vor seinem Schnabel war nichts sicher. Er flog wie der Teufel und knabberte vieles an. Stühle, Kabel, besonders gern flog er auf Lampen, die schaukelten wohl so schön. Manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass er sich freute, wenn ich hinter ihm herlief. Er flog auf Regale und räumte sie ab, kurz und gut, es ging vieles zu Bruch. Aber er war so ein kecker Geselle, ein richtiger Schauspieler, ich konnte ihm einfach nicht böse sein. So lernte ich mit der Zeit auf ihn aufzupassen.

Die Wohnung wurde papageiengerecht eingerichtet. Ich sage hiermit allen: Ein Papagei kann noch so dreist und frech sein, wir Menschen sind doch ein bisschen schlauer (nur ein bisschen…..) Es erinnerte mich manches an meine Kinder, wenn sie Unfug machten. So verschwanden die teuren Sachen von den Regalen. Die Lampe war eh kaputt, wir lebten damit. Es lohnte auch nicht, eine neue zu kaufen, sie hätte doch nicht lange gehalten. Wenn ich allerdings aus der Wohnung ging, musste Coco in den Käfig.

Als er geschlechtsreif wurde (er kopulierte auf meiner Hand), tat er uns so leid, dass wir überlegten eine Partnerin zu kaufen. Wir lasen in der Fachliteratur die Anzeigen und machten uns schlau. Das wir eine seltene Vogelrasse gekauft hatten, wurde uns nun klar. Es war sehr schwer einen weiblichen Goffini – Kakadu zu bekommen. Da ich nur die Geschichte vom Dackel zum Papagei beschreiben wollte, möchte ich nun schließen. Eine Folgegeschichte wird es mit Sicherheit geben, vorab nur soviel: Mittlerweile habe ich 22 Papageien und bin richtig aufs Land gezogen. Was tut man nicht alles aus Liebe, aus Liebe zu den Papageien.


Wir danken Frau Monika Wolter für ihren Bericht

 

nach oben