Papageienhilfe Aachen e.V.
1. Ausgabe Spezial 1/96
Für Freunde und Mitglieder

Papageienhilfe Aachen e.V.

| Inhatsverzeichnis - Ausgabe Spezial 1 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Agapornidenarten | 3. Coco antwortet | 4. Vogelparks in Europa |
| 5. Ein Papagei erobert Europa | 6. Einzelhaltung heute noch vertretbar? | 7. Die Ernährung von Papageien |
| 8. Krankheiten der Papageien | 9. Hartmut Meyer: Alexandersittiche | 10. Erhaltungszuchtprogramme |
| 11. Papageieneinkauf | 12. Beitritt in den BNA | 13. Papageienhaltung im Dschungel der Paragraphen |
| 14. Geduld muß man haben | 15. Als unsere Papageien Urlaub machten |
| 16. Größte Papageienvolieren Aachens | 17. Mein Lorchen Seite | 18. Der Käfig: Gefängnis oder Heim? |
| 19. Eine Gefahr für Papageien: Vergiftungen | 20. Der Graupapagei |

Vergiftungen - eine Gefahr für Papageien

In Menschenobhut gehaltene Papageien kommen täglich mit Giftstoffen in Berührung, die sie aus ihrem natürlichen Lebensraum nicht kennen und deshalb auch nicht als Gefahr erkennen. So kommt es leider immer wieder zu Vergiftungen, die dann zu für den Halter rätselhaften Todesfällen führen.

Eine genaue Diagnose von Vergiftungen ist selbst dem erfahrenen Tierarzt nur bedingt möglich, es sind langwierige Blutuntersuchungen erforderlich, um den Giftstoff zu isolieren.

Diese Untersuchungen kosten allerdings Zeit und genau die hat ein vergifteter Papagei nicht.

Deshalb ist äußerst wichtig, daß wir als Halter jeglichen Kontakt des Papageis mit Giftstoffen vermeiden.

So sollte bei Freiflug des Vogels im Zimmer darauf geachtet werden, daß er nicht an giftige Zierpflanzen gelangen und diese anknabbern kann. Azaleen, Efeu, Farne, Amaryllis und Narzissen enthalten Pflanzengifte, die dem Papagei auch in kleinen Mengen gefährlich werden können. Auch Rhododendron und Tabakpflanzen führen bei Aufnahme durch den Vogel innerhalb kürzester Zeit zu schweren Vergiftungen.

Eine der häufigsten Vergiftungen bei Papageien ist die Bleivergiftung. Blei findet sich z.B. in Gardinenschnüren, Bleifarben, Verschlüssen von Weinflaschen und Tiffanylampen. Wird es durch den Vogel aufgenommen, verstärkt es den Abbau und hemmt die Neubildung der roten Blutkörperchen. Aber auch andere Schwermetalle wie Zink, Kupfer und Quecksilber stellen eine ernste Gefahr dar.

Chemikalien stellen ein weiteres großes Gefahrenpotential dar. So sind Insektenvertilgungsmittel, Haushaltsreiniger und Teflondämpfe ebenfalls häufige Ursachen für Vergiftungen.

Hierbei reichen oftmals bereits kleinste Mengen der Giftstoffe aus. So starb ein Lori nachdem er die Gitterstäbe seines Käfigs abgeleckt hatte, die Stunden zuvor mit einem Desinfektionsmittel gereinigt worden war.

Um solche Fälle zu vermeiden sollte mit Chemikalien in der Vogelhaltung äußerst vorsichtig umgegangen werden. Desinfektions- und Reinigungsmittel sollten nur nach Gebrauchsanweisung verwand werden, die behandelten Gegenstände anschließend mit klarem Wasser abgespült werden. Wasser- und Futternäpfe sollten niemals mit Chemikalien behandelt werden.

Ist es aber trotz aller Vorsicht zu einer Vergiftung gekommen, ist schnelles Handeln erforderlich. Sollten bei einem Vogel Lähmungserscheinungen, Erbrechen, blutiger Durchfall, vermehrte Wasserausscheidung und Gleichgewichtsstörungen auftreten, so sollte sofort ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Alles, was einen Hinweis auf die Art der Vergiftung gibt, sollte dem Tierarzt mitgeteilt werden, eventuell sollten verdächtige Pflanzen oder Chemikalien in die Praxis mitgenommen werden.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Vergiftungen sind eingeschränkt. Wichtig ist, daß der Giftstoff schnellstmöglich erkannt wird, damit dem Papagei ein entsprechendes Gegengift verabreicht werden kann. Aber selbst bei schneller Behandlung sind die Heilungsaussichten gering.

Aus diesem Grund sollte ein verantwortungsbewußter Papageienhalter die Umgebung seines gefiederten Freundes giftfrei gestalten, denn vorbeugen ist besser als heilen.

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