Papageienhilfe Aachen e.V.
64. Ausgabe 1/13
Für Freunde und Mitglieder

Papageienhilfe Aachen e.V.

| Inhatsverzeichnis - Ausgabe 64 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Grußwort des Oberbürgermeisters Der Stadt Aachen, Herrn Marcel Phillipp | 3. Grußwort des Ratsherren Peter Tillmanns Der Stadt Aachen | 4. Grußwort des Leiters des Aachener Tierparks, Herrn Wolfram Graf-Rudolph | 5. Australien- Land der Kakadus | 6. 19 Jahre Papageienhilfe

19 Jahre Papageienhilfe Aachen- ein Jubiläumsrückblick

Nein, ich habe nichts falsch verstanden oder verwechselt, auch mir ist natürlich klar, dass die Papageienhilfe Aachen dieses Jahr ein rundes Jubiläum begeht. 20 Jahre Papageienhilfe Aachen, darauf können wir heuer zurückblicken und doch, mein Jubiläumsrückblick umfasst "nur" 19 Jahre. Aber ich beginne weiter vorne, genauer gesagt beginne ich meinen persönlichen Rückblick tatsächlich vor ziemlich genau 20 Jahren, im August 1993. Damals erhielt ich die zu dieser Zeit notwendige Genehmigung zur Haltung und Zucht von Papageien und Sittichen. Der Vater eines Grundschulfreundes züchtete seit den 80er Jahren verschiedene Sittiche, Agaporniden, Prachtfinken und Kanarienvögel wodurch mein ohnehin vorhandenes Interesse an Tieren im Allgemeinen und Papageien und Sittichen im Speziellen eine Steigerung erfuhr, die schließlich im Erhalt der Zuchtgenehmigung und der Anschaffung der ersten eigenen Vögel gipfelte. Dieser erste Züchter, den ich kennenlernte, verstand es, mein Interesse zu fördern und mich langsam mit der Materie vertraut zu machen, ohne jedoch Druck aufzubauen oder irgendwelche Erwartungen an mich zu richten. Im Herbst 1993 dann teilte er mir mit, dass im Oktober in Langerwehe die alljährliche Vogelausstellung seines Vogelzuchtvereins stattfinden würde, das ganze mit angeschlossener Vogelbörse. Natürlich besuchte ich diese Veranstaltung voller Begeisterung. In der Börse entdeckte ich dann ein Pärchen Bourkesittiche, diese gehörten schon damals zu meinen Lieblingsvögeln. Der Züchter war aber leider nicht zu erreichen, sodass ein Kauf in diesem Moment nicht möglich war. Stattdessen lernte ich aber dort einen gewissen Ralf Sistermann kennen.

Dieser hatte ein Pärchen Schönsittiche abzugeben, ich erinnere mich noch gut an beide Vögel, und diese nahm ich dann mit. Damit war nicht nur der Grundstock gelegt für meine besondere Zuneigung den Grassittichen gegenüber, ich hatte auch den Menschen kennengelernt, welchen ich schon zehn Monate später in einem ganz anderen Zusammenhang wiedersehen sollte. Im August 1994, ich war inzwischen immerhin fast 14, teilte mir meine Mutter mit, dass sie in der Zeitung gelesen hätte, ein Verein namens Papageienhilfe Aachen würde demnächst einen Stammtisch veranstalten. Ich weiß noch genau, es war der 19. August 1994 als meine Mutter mich dann zu diesem Stammtisch fuhr. Der Saal, damals im Haus des Deutschen Ostens  war gut besucht und ich nahm Platz an einem Tisch im vorderen Bereich. Vorne am Ende des Saals stand der Vorsitzende der Papageienhilfe Aachen und führte durch das offizielle Programm des Abends, denn damals waren die Stammtische noch getrennt in einen offiziellen Teil, gestaltet von einem Vortrag, einmal sogar von einer Papageienshow, und einem gemütlichen Gesprächsteil im Anschluss. Und dieser Vorsitzende der Papageienhilfe war kein anderer als der Verkäufer meiner neuen Schönsittiche, es war Ralf Sistermann. Mit mir am Tisch saßen zwei andere Menschen, die ebenfalls Mitglied im dem Langerweher Vogelverein waren und die auch eine große Rolle in der Papageienhilfe gespielt haben oder noch immer spielen:

Ich lernte Horst Kuhnt, unseren früheren Futterhändler aus Inden kennen und Franz van Rey, den heutigen Beisitzer der Papageienhilfe Aachen und langjähriger Betreiber unserer Auffangstation. Auch lernte ich schon an diesem ersten Abend Monika Kurth kennen, die ebenfalls langjährige Geschäftsführerin der Papageienhilfe, die sich schon damals aufopferungsvoll und engagiert um alles kümmerte und von der ich, wie auch heute noch alle Neumitglieder, meine ersten Informationen über den Verein erhielt. Nachdem ich also schon am ersten Abend das Glück hatte, sozusagen die gesamte "Vereinsprominenz" kennengelernt zu haben, nahm die weitere Entwicklung mit kleineren und größeren Schritten ihren Lauf. Privat baute ich meine kleine Papageien- und Sittichhobbyzucht weiter aus derweil die Kontakte zur Papageienhilfe Aachen immer intensiver wurden, Mitglied war ich bereits kurz nach dem ersten Treffen geworden. Im Dezember 1995 konnte ich an einer Radiosendung der Papageienhilfe mitwirken, die live von WDR in Köln ausgestrahlt wurde, unzählige weitere Sendungen, einige davon ebenfalls live, die vom hiesigen Bürgerfunk verantwortet wurden, folgten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Der Vorstand musste aus verschiedenen Gründen einige Male umgestaltet werden, und so erhielt ich nach einigen Jahren die Gelegenheit, offiziell als Vorstandsmitglied in der Papageienhilfe mitzuwirken. Zuerst wurde ich Schriftführer und nahm als solcher nunmehr auch an den Vorstandsitzungen teil, wodurch ich einen noch besseren Blick in die Arbeit der Papageienhilfe werfen konnte. Als Ralf Sistermann aus zeitlichen Gründen nicht mehr für den Posten des Ersten Vorsitzenden kandidierte, übernahm Waltraud Bemberg seinen Platz. Einige Jahre später musste auch Waltraud Bemberg aufgrund beruflicher Belastungen auf eine weitere Kandidatur zur Ersten Vorsitzenden verzichten. Im April 2004 wurde dann ich zum Ersten Vorsitzenden der Papageienhilfe Aachen gewählt. Natürlich ließe sich aus 19 Jahren Papageienhilfe eine Menge an Anekdoten, an schönen und unglaublichen Erlebnissen erzählen. Vieles ist aber vielleicht auch nur auf einer persönlichen Ebene von Bedeutung, deshalb versuche ich hier nur einige Schlagworte der Erinnerung aufzuwerfen. Legendär sicher ist der Stammtisch, den Heinz Autermann mit seiner Papageienshow gestaltete, genauso wie 1995 die Wochenendfahrt zum Weltvogelpark nach Walsrode, welche ein ganzes Wochenende füllte. Auch Plantaria, den inzwischen geschlossenen Papageienpark am Niederrhein hat die Papageienhilfe besucht. Und in 20, oder für mich in 19 Jahren, passierte natürlich noch viel viel mehr. Unzählige Vögel wurden aufgenommen und vermittelt, unzählige Beratungsgespräche, Tierarztfahrten, und Radiosendungen folgten. Und, nachdem wir Ende August 1997 das Sommerfest auf einem Grillplatz in Walheim durchführten, sind wir und unser Sommerfest danach im Aachener Tierpark heimisch geworden. Aber neben diesen Konstanten und Traditionen hat es natürlich auch Veränderungen, nicht nur personeller Natur, gegeben.

Die Stammtische z.B. haben sich sehr verändert. Die große Nachfrage nach Informationen, wie sie noch bis zum Beginn der 2000er Jahre zu beobachten war, hat stark nachgelassen. Dies freilich hat mit dem Internet zu tun, Informationen sind zu fast allen Themen jederzeit und in Fülle frei zugänglich. Ich wehre mich daher auch, diese Entwicklung als eine rein negative zu sehen. Sie ist Teil von allgemeinen Veränderungen, nichts bleibt oder kann so bleiben, wie es war bzw. noch ist, Antworten für den Umgang mit neuen Situationen zu finden ist immer notwendig und eine Herausforderung, der sich auch die Papageienhilfe Aachen nicht entziehen kann.
Doch zuallererst gilt es in diesem Jahr zu feiern. 20 Jahre Papageienhilfe Aachen sind ein guter Anlass, das Erreichte noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir wollen dies alle gemeinsam tun bei unserem Jubiläumssommerfest im Aachener Tierpark am 24. August 2013 ab 13 Uhr. Ich kann an diesem Tag auf 19 Jahre und fünf Tage Papageienhilfe Aachen zurückblicken und ich freue mich darauf, diese Zeit mit Ihnen/ Euch gemeinsam noch einmal zu durchleben, Erinnerungen auszutauschen und vielleicht auch schon ein wenig in die Zukunft zu blicken. Denn in einer Zeit, in der die Natur trotz vielfältiger Mahnungen immer weiter zerstört wird und in der auch die seriöse und verantwortungsvolle Wildtierhaltung immer mehr in Verruf gerät, in einer solchen Zeit hat ein Verein wie die Papageienhilfe Aachen sicher auch weiterhin einen Platz und eine Aufgabe.

Niklas Horcher, 1. Vorsitzender

 

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