Edelpapageien sind etwas größer als Graupapageien (Körpergröße von etwa 35 Zentimetern und wiegen zwischen 440 und 620 Gramm) und besitzen im Verhältnis zur Körpergröße einen kurzen Schwanz. Die Flügel sind lang und gerundet. Der Schnabel ist groß und besitzt am Oberschnabel eine deutliche Kerbe. Ihre Rufe, die sie vor allem morgens und abends ertönen lassen, sind recht laut, jedoch sind sie auch in der Lage, melodische Geräusche nachzuahmen und sogar einzelne Wörter nachzusprechen. Edelpapageien halten sich meist in den Baumkronen im Regenwald auf und kommen nur selten auf den Boden.
Wegen ihrer spektakulären Gefiederfärbung und ihres ungewöhnlichen Geschlechts- dimorphismus (unterschiedliche äußere Erscheinungsform – hier Gefiederfarbe der Geschlechter) werden Edelpapageien relativ häufig als Volierenvögel gehalten.
Sie benötigen geräumige Volieren und gelten als robust und langlebig, ihr Nagebedürfnis an der Volierenkonstruktion hält sich in Grenzen. Edelpapageien können durchaus ein Lebensalter von mehr als 30 Jahren erreichen.
Die Männchen haben ein grünes Gefieder mit teilweise blauem Anflug. Der Flügelbug, der Flügelrand und die großen Flügeldecken sind blau. Die Unterflügeldecken, Flanken und der seitliche Bauch sind rot. Der kräftige Oberschnabel ist rötlich, während der Unterschnabel schwarz ist.
Das Weibchen hat dagegen ein überwiegend kräftig rotes Gefieder. Auf dem Bauch verläuft ein breites, violettblaues Band. Der Schwanz ist auf der Oberseite rot. Die Schwanzunterseite ist gelblich orange und endet mit einer breit orangeroten Spitze. Ihr Schnabel ist vollständig schwarz.
Den ungewöhnlich ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus zeigen bereits die Jungvögeln. Sie sind jedoch insgesamt etwas matter gefärbt.
Edelpapageien haben ein verhältnismäßig großes Verbreitungsgebiet. Es reicht von den Molukken und den Kleinen Sundainseln über Neuguinea bis zu den Solomoneninseln. Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst Neuguinea.
Der Edelpapagei ist ein geselliger Vogel, der sich sowohl zu großen Schwärmen vereint als auch tagsüber paarweise oder in kleineren Trupps auf Nahrungssuche geht. Er ernährt sich von Früchten, Knospen, Sämereien und Nüssen. In der Volierenhaltung muss sein hoher Bedarf an Obst und Gemüse berücksichtigt werden. Beliebt sind auch ab und zu gekochte ungesalzene Kartoffeln und auch Knochen vom Hähnchen und Kotelett (natürlich nur durchgegart und möglichst nicht gewürzt). Auch Grünfutter (Vogelmiere, Löwenzahn etc. ) werden von meinen Vögeln gerne gefressen. Ab und an bekommen sie auch Eifutter, besonders zur Jungenaufzucht.
Sehr gerne nimmt er auch Keimfutter, z. B. Sonnenblumen, Erbsen, Kürbiskerne etc., über das man gut Grit verabreichen kann, da dieser am feuchten Futter anhaftet und somit auch vom Vogel unbewusst mit gefressen wird. Meine Vögel, vor allem der Hahn, baden leidenschaftlich gerne, was wohl ihrer tropischen Herkunft zu verdanken ist. Eine Berieselungsanlage über der Voliere ist für die Vögel ebenso wie ein Regenschauer das Größte.
Die Voliere selber soll nicht zu klein sein, obwohl die Edelpapageien wie die meisten Großpapageien weniger zum Fliegen als zum Klettern neigen. Eine Größe von 2 x 1 x 2 Metern (L x B x H) sowohl für die Außen- als auch Innenvoliere sind wohl ungefähr das Mindestmaß. Das feste Schutzhaus sollte im Winter schwach be-heizbar sein, meine Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Temperatur knapp über 0 Grad ausreicht, ohne dass die Vögel dabei ein Unwohlsein zeigten, im Gegenteil, sie suchten sogar bei Minusgraden im Schnee die Außenvoliere auf.
Edelpapageien werden im Alter von zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Sie pflanzen sich zu jeder Jahreszeit fort und brüten bei günstigen Voraussetzungen auch zweimal im Jahr. In einer hochgelegenen Baumhöhle legt das Weibchen zwei bis drei Eier, die es alleine drei bis vier Wochen bebrütet. Vom Männchen wird es in dieser Zeit mit hochgewürgtem Futter versorgt. Beide Altvögel kümmern sich um die Aufzucht der Jungen.
Beim abgebildeten Paar handelt es sich um Nachzuchtvögel. Das Männchen war handzahm, die Henne jedoch sehr bissig. Ihnen wurde im Alter von etwa 3 Jahren erstmalig ein Nistkasten im Querformat in der Größe von 60 x 25 x 25 cm (LxBxH) angeboten, denn sie bereitwillig bezogen.
Im ersten Jahr wurden noch unbefruchtete Eier gelegt, jedoch im 2. Jahr 2009 war das Gelege befruchtet. Leider neigen Edelpapageienweibchen vor und währen der Brut dazu, sich das Brustgefieder zu rupfen, was natürlich unschön aussieht. Entfernt man jedoch nach der Brut den Nistkasten (auch zur Schonung der Vögel und um sie nicht erneut zur Brut zu animieren) wächst das Gefieder in der Regel schnell wieder nach. Dazu soll man den Tieren natürlich auch möglichst viel Ablenkung bieten in Form von frischen Ästen und geeignetem Spielzeug bieten. Sehr gerne werden morsche Stammabschnitte, die man z. B. mit einer Kette in die Voliere hängt, von ihnen bearbeitet und auf die Anwesenheit von möglichen Insektenlarven untersucht, die dann gerne gefressen werden (ähnlich wie bei Kakadus).
Der Jungvogel, ein Weibchen, wurde bei den Eltern belassen, was auch bisher problemlos möglich war. Dadurch wurde eine weitere Brut jedoch bisher verhindert, da anscheinend immer „zu viel los ist in der Voliere“ und es seither nur noch zu einem unbefruchteten und einem nicht zu Ende bebrüteten Gelege, das allerdings befruchtet war, gekommen ist.
Alles in allem kann man Edelpapageien als unkomplizierte und angenehme Vögel betrachten (soweit man ihr Geschrei ab und zu verkraftet – aber welcher Papagei hält schon immer seinen Schnabel?), ihr nettes Wesen, ihre Neugier sowie ihre Farbenpracht entschädigen für vieles.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass die Papageienhilfe ggf. einen neuen Besitzer für die zwei (oder auch 3) Vögel sucht, der Erfahrung hat und den Tieren eine geeignete Bleibe bieten kann. Fall jemand Interesse hat und die o.g. Bedingungen erfüllt, kann er gerne Kontakt mit uns aufnehmen.