| Inhatsverzeichnis - Ausgabe
32 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Die Blaustirnamazone | 3. Futtertest Teil 2 |
Die Blaustirnamazone
Eine beliebte Amazonenart hierzulande ist die Blaustirnamazone.
Die Papageienhilfe hat in den letzten Jahren einige dieser Tiere in Ihre Obhut aufgenommen.
Leider kamen diese Tiere oftmals aus Einzelhaltungen, waren über 20 Jahre alt und oftmals unheilbar verpilzt. Bedauernswert war, das aufgrund mangelnder Kenntnis über deren Bedürfnisse einige nie aus ihrem Käfig herauskamen. Schreien, Nagen und agressives Verhalten wurden als "Falsch" interpretiert und und der Vogel mit Käfighaltung bestraft. Um das zu verhindern haben wir einige Informationen über das Wesen und die Haltungsansprüche dieser Vögel zusammengestellt.
Beschreibung: grün; Federn schwach schwärzlich gesäumt; Kopfzeichnung variabel; Stirn und Zügel blau; Vorderscheitel, Augenbereich, manchmal Ohrdecken und Schenkel gelb; untere Wangen und Kinn grün, blau oder gelb; Flügelbug rot, bei einigen Vögeln mit gelben Federn durchsetzt; Flügelsaum gelbgrün; Handdecken und Handschwingen zur Spitze hin violettblau; roter Flügelspiegel an äußeren fünf Armschwingen; Schwanz grün mit grüngelber Spitze; Basis der äußeren Schwanzfedern rot; nackter Augenring weißlich bis grau; Schnabel dunkelgrau; Iris orange; Füße grau.
Jungtiere mit weniger intensiver Färbung; am Kopf weniger Blau und Gelb; variiert stark; Iris dunkel. Größe: 37 cm Lebensraum: Wälder, Palmenhaine, offene Savannenlandschaften mit Baumbestand, Rodungs- und Anbaugebiete bis 1600 m Höhe.
Status: häufig; in den letzten Jahren örtlich durch intensiven Fang gefährdet.
Lebensweise: paarweise oder in kleinen Gruppen; werden tagsüber fressend oder ruhend in Baumkronen gesehen, dann sehr ruhig und nur durch herabfallende Futterreste zu bemerken; wenig scheu und nur geringe Fluchtdistanz; wenn sie aufgescheucht werden, fliegen sie laut schreiend davon; während des Fliegens auffallend und lärmend, Paare lassen sich durch deutlichen Zusammenhalt sogar beim Fliegen bestimmen; sammeln sich gegen Abend zu gelegentlich sehr großen Schwärmen auf Schlafbäumen; jahreszeitliche Wanderungen; fallen häufig in Anbaugebiete ein und richten erhebliche Schäden an; Ruf rauh und laut.
Brutverhalten: Brutzeit von Oktober bis März; Nisthöhlen in alten Bäumen; pro Hektar Wald wird durchschnittlich ein Nest gefunden; Höhle wird jedes Jahr erneut benutzt, Eimaße: 38,1 mm x 29,6 mm.
Gefangenschaft: mittellaute bis laute Papageien; lassen Stimme vor allem morgens und abends hören, wenig scheu, werden bald zutraulich; Nagebedürfnis ausgeprägt; baden gern; während der Eingewöhnungszeit anfällig für Pilzerkrankungen; später robust.
Unterbringung: Außenvoliere von 4 m x 1,5 m x 2 m mit anschließendem Schutzhaus (1,5 m x 1 m x 2 m); Metallkonstruktion vorteilhaft; im Winter nicht unter 5°C.
Ernährung: Früchte, Beeren, Sämereien, Nüsse, Blüten und Knospen. Sämereiengemisch aus Kardi, Weizen, Hafer, Milo, Dari, Hanf, getrockneten Ebereschenbeeren, Buchweizen und Mungobohnen; gekeimte Sonnenblumenkerne; wenige Zirbelnüsse, verschiedene Obst- und Gemüsesorten; halbreifer Mais, Hagebutten, Grünpflanzen; regelmäßig Mineralstoffgaben.
Zucht: mehrfach gelungen; Paar allein halten; Brutbeginn bevorzugt im April; in Innenräumen auch während der Wintermonate; dann nicht unter 20°C halten, um Bruttrieb zu unterstützen; 3 bis 4, gelegentlich 5 Eier; Brutdauer 26 Tage; Nestlingszeit 60 Tage, Nistkasten 30 cm x 30 cm x 80 cm.
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