Papageienhilfe Aachen e.V.
52. Ausgabe 2/08
Für Freunde und Mitglieder

Papageienhilfe Aachen e.V.

| Inhatsverzeichnis - Ausgabe 52 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Plattschweifsittiche | 3. Die Aufgaben der Papageienhilfe | 4. Wenn einer eine Reise tut... | 5. Mal was zum Schmunzeln |

Die Aufgaben der Papageienhilfe

Die Aufgaben der Papageienhilfe Aachen e.V. sind im Laufe der Jahre recht vielschichtig geworden. Die Aufnahme und Vermittlung der in unsere Obhut übergebene Vögel steht dabei im Vordergrund. Da wir hauptsächlich ältere Tiere aufnehmen, die meist psychischer oder physischer Natur krank sind, ist eine erfolgreiche Vermittlung äußerst schwierig. Wer möchte schon einen Vogel aufnehmen, der scheinbar grundlos Artgenossen oder Halter attakiert oder einfach nicht aufhört zu schreien.

Ein Besuch beim Papageienspezialisten ist unbedingt erforderlich, meist ist das Geschlecht des Vogels unbekannt, mögliche ernste Erkrankungen können erst durch eine eingehende Untersuchung diagnostiziert werden. Unleserliche oder defekte Ringe werden bei Großpapageien durch einen Microchip ersetzt.

Je nach Art des Vogels müssen neue Papiere für das Tier ausgestellt werden, eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden ist dabei wichtig.

Die Fahrten zum Tierarzt und die Vogelpflege werden ehrenamtlich von Mitgliedern der Papageienhilfe übernommen, dies gilt genauso für die anfallenden Büroarbeiten sowie unsere Beratungstelefonate oder die Pflege unserer Website.

Wir verfügen weder über ein vereinseigenes Auto, noch werden wir von öffentlicher Hand gefördert. Deshalb vereinbaren wir die Abgabe von Papageien und Sittichen jeweils nach Terminabsprache in unserer Geschäftsstelle.

Manchmal jedoch kommt es vor, dass ein Tier nicht bei uns persönlich abgegeben werden kann, in diesen Fällen organisieren wir den Transport.

Ein trauriges Beispiel soll hier Einblick in die nicht immer schöne Arbeit zum Wohle der Tiere geben:

Es fing recht unspektakulär mit einem Telefonat an, eine Dame teilte uns mit, es gäbe ein Rosenköpfchen, dass abgegeben werden müsse.

Die Halterin sei im Krankenhaus und eine Nachbarin würde den Vogel augenblicklich füttern. Wann die Halterin wieder aus dem Krankenhaus käme sei nicht abzusehen und so sollten wir uns des Vogels annehmen.

Da die Wohnung nur wenige Minuten von der Geschäftsstelle entfernt war, erklärten wir uns für eine Abholung bereit; die Telefonnummer der Nachbarin wurde mitgeteilt und wir setzten uns Zwecks Terminvereinbarung in Verbindung.

Der Termin war allerdings weniger erfreulich, die betagte und gehbehinderte Nachbarin kam die Treppe herunter und öffnete mit verbalen Schimpftiraden die Wohnung der Vogelhalterin. Als wir in die Wohnung kamen, konnten wir die Dame verstehen.

Bei der Halterin handelte es sich offensichtlich um eine psychisch kranke Frau mit dem sogenannten „Messie-Syndrom“; Der Begriff Messie-Syndrom (von engl. mess = Unordnung, Dreck, Schwierigkeiten) bezeichnet schwerwiegende Defizite in der Fähigkeit, die eigene Wohnung ordentlich zu halten und die Alltagsaufgaben zu organisieren.

Die Wohnung     Die Wohnung
Die Halterin hielt in dieser total vermüllten Ein –Zimmer - Wohnung nicht nur Vögel, von denen einer schon verstorben war,
sondern auch noch eine Katze, die bereits abgeholt worden war.
Die Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Lebenssituation von Mensch und Tier.

Ein extrem muffiger Geruch zog durch die Wohnung, die schon seit einiger Zeit von Strom und Wasser getrennt war.

Im Wohnzimmer standen auf einem kleinen Schrank zwei völlig verschmutzte kleine Vogelkäfige nebeneinander, einer war ja bekanntlich nicht mehr bewohnt.

Im anderen Käfig saß ein Rosenköpfchen ohne Schwanzfedern und piepste vor sich hin. Der Zustand war mehr als erbärmlich, so was hatten wir bis dahin noch nicht gesehen.

Das Rosenköpfchen links oben in der Ecke des Käfigs bot einen erbärmlichen Zustand
Das Rosenköpfchen links oben in der Ecke des Käfigs bot einen erbärmlichen Zustand

Ohne Widerstand ließ sich das Rosenköpfchen in eine Transportbox umsetzen.

Leider kam die Rettung zu spät. Durch erheblichen Vitamin D Mangel hatte der Vogel weder Greifreflexe noch genug Lebensenergie, er verstarb wenige Tage später.

Die Arbeit der Papageienhilfe ist nicht immer von Erfolg gekrönt, deshalb freuen wir uns umso mehr über jeden Vogel, der durch unser Zutun ein schönes Zuhause findet.

Wenn Ihnen nicht tiergerechte Haltungsbedingungen auffallen, wenden Sie sich bitte an das zuständige Veterinäramt, das schaltet je nach Fall den entsprechenden Tierschutz ein und dann könnte auch bei der Papageienhilfe Aachen e.V. das Telefon schellen....

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