Papageienhilfe Aachen e.V.
48. Ausgabe 1/07
Für Freunde und Mitglieder

Papageienhilfe Aachen e.V.

| Inhatsverzeichnis - Ausgabe 48 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Adipositas bei Papageien! | 3. Der Pflaumenkopfsittich | 4. Vogeltransport, gut vorbereitet - wenig Stress |

Adipositas bei Papageien

Die Adipositas oder Fettleibigkeit wird immer häufiger bei Papageien und Sittichen beobachtet. Sie wird durch zu fette Nahrung und Bewegungsmangel verursacht. Aber nicht nur Wohnungsvögel leiden häufig an Fettleibigkeit, auch Papageien von erfahrenen Züchtern sind davon betroffen.

Bei den bekannten Heimvögeln tritt Adipositas häufig bei Wellensittichen und Amazonen auf. So ist wahrscheinlich wenigen Papageienhaltern bekannt, dass Amazonen weder Sonnenblumenkerne noch Nüsse benötigen.Erdnüsse sind zwar bei Papageien sehr beliebt, jedoch sind diese aufgrund ihres hohen Fettgehaltes nicht zu empfehlen. Zudem befinden sich in der Schale oft Pilzsporen, die zu einer Aspergillose (Verpilzung) beitragen. Kardi als Teil des Futters ist für die Fettzufuhr grundsätzlich ausreichend.

Bei Wellensittichen wird als Folge der Adipositas häufig die Bildung von Lipomen (gutartiger Tumor der Fettgewebszellen) beobachtet. Außerdem können sich als Folge von Übergewicht schwerwiegende Organschäden wie beispielsweise eine Leberverfettung entwickeln. Auch Unfruchtbarkeit oder Federrupfen werden auf Fettleibigkeit zurückgeführt. Nicht nur durch falsche Sitzstangen, auch durch Adipositas und hieraus resultierender Durchblutungsstörung kann ein Sohlenballengeschwür entstehen. Es beginnt mit einer Druckstelle, die Haut wird dünn, wund und schließlich mit Schorf bedeckt. Der betroffene Fuß ist häufig geschwollen und überwärmt. Bei Nichtbehandlung bildet sich ein offenes Geschwür, das sich bis tief in das darunter liegende Gewebe ausdehnen und die Sehnenscheiden mit einbeziehen kann.

Die ersten Anzeichen für Übergewicht sind Bewegungsunlust und Schweratmigkeit nach geringer Anstrengung (fliegen). Häufig stellen zu fette Vögel das Fliegen ganz ein, werden nur noch kletternd beobachtet oder lassen sich von ihren Halter lieber tragen, als das sie selbstständig ihren Platz verlassen.

Die offensichtliche Zunahme wird beim Vogel erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Deswegen ist es notwendig verdächtige Papageien genau zu untersuchen. Dafür reicht der alleinige Augenschein nicht aus, vielmehr ist es notwendig das Brustbein, die Flanken- und die Kloakengegend genau zu betrachten und abzutasten. So zeigen Loris z.B. seltener Fettdepots auf der Brustmuskulatur, dagegen kann der Flankenbereich dieser Art von dicken Fettpolstern umgeben sein.

Eine weitere wichtige Hilfe ist, verbunden mit der Kenntnis des Normalgewichts der jeweiligen Art, die regelmäßige Gewichtskontrolle. Leider gibt es jedoch, abgesehen von natürlichen Schwankungen, noch wenige richtige Angaben zum Normalgewicht vieler Papageien.

Adipöse Papageien und Sittiche müssen nicht nur auf Diät gesetzt werden, auch muss ihnen so viel Bewegung wie möglich verschafft werden. Um einen ausgewogenen Ernährungsplan zu erstellen, sollte ein erfahrener Tierarzt zu Rate gezogen werden.

Haben sich Lipome gebildet, müssen diese u. U. in Abhängigkeit von Größe und Sitz operativ entfernt werden. Da Lipome in der Regel stark bluten ist eine chirurgische Entfernung nicht ungefährlich und sollte nur von einem routinierten Veterinär durchgeführt werden.

Eine artgerechte Haltung mit ausreichend Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten und eine der jeweiligen Art angepasste Ernährung sind die beste Prohylaxe und ermöglichen Ihrem Papagei ein langes Leben.

 

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