| Inhatsverzeichnis - Ausgabe 44 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Unglaublich! | 3. Meine gemischte Kleinvogelvoliere | 4. Optimale Papageienhaltung |

Optimale Papageienhaltung

Auf der letzten Mitgliederversammlung sprachen wir über optimale Papageienhaltung und wie fern oder nah die einzelnen Vereinsmitglieder diesem Ziel sind.
Seit es das Gutachten über die tierschutzgerechte Haltung von Papageien vom 10.1.1995 gibt, haben wir einen guten Anhalt, was wir mindestens gewährleisten sollten.

Die Mindestkäfiggröße wird abhängig von der Art festgeschrieben

Schon hier treffen wir auf ein großes Problem für viele Halter. Ist ein Pärchen Wellen-, Nymphensittiche oder Agaporniden noch relativ leicht in einem Flugkäfig unterzubringen, muß man für Amazonen oder Graupapageien schon deutlich größere Rückzugsstätten anbieten und selbst diejenigen von uns, die fast ganztägigen Freiflug gewähren, müssen einkaufen gehen oder schlicht lüften und brauchen dann eine artgerechte Unterkunft. Bei einem Ara wird es noch schwieriger ihm mehr als ein "Gästeklo" anzubieten.
Leider überlegen das die wenigsten Vogelliebhaber, wenn sie voller Liebe und Elan ihren schönen Hausgenossen erwerben.

Täglich sind frisches Wasser und Futter anzubieten, die Gefässe sind vorher zu reinigen

Was man für eine Selbstverständlichkeit halten sollte, ist leider keine.
Frisches Wasser in guter Qualität ist in Deutschland aus fast jedem Wasserhahn zu bekommen, aber immer wieder erlebe ich bei meiner Arbeit im Tierschutz veralgte Trink- und Badegefässe, oft auch mit Kot verunreinigte .Dabei verlangt diese Problematik nur ein wenig Mitdenken. Eine Nagertränke und ein nur stundenweise angebotenes Badehaus verringern das Risiko einer Erkrankung durch verunreinigtes Wasser immens und kosten nur wenige Sekunden mehr Arbeit.
Wer einen Vogel hat weiß, daß nichts schöner ist, als auf der Suche nach besonderen Leckerchen, den Rest des Futternapfes zu verstreuen. Nehmen unsere Lieblinge dieses Futter später vom Käfigboden auf, kann es mit Bakterien und Pilzen in Berührung gekommen sein, die besonders Obst und Feuchtfutter zu bakteriellen Zeitbomben machen.Deshalb ist Sauberkeit in der gesamten Vogelumgebung so wichtig, wie in unseren Küchen.

Werden die Vögel in geschlossenen Räumen gehalten ist täglicher Freiflug empfehlenswert

Haben sie schon einmal die Spannweite ihres Vogels gemessen? Sie wären erstaunt wieviel Platz er braucht und noch erstaunter, daß er beim Freiflug nirgends anstösst. Auch hier ist ein Wellensittichhalter dem Besitzer eines Graupapageien gegenüber klar im Vorteil, aber gerade Graupapageien und Amazonen brauchen viel Fluggelegenheit um nicht zu verfetten...

Eine Bademöglichkeit sollte täglich verfügbar sein oder ein wöchentliches Abspritzen
des Vogels

Ist ihre Badewanne groß genug für ihren Kakadu und rutschfest?
In der Tat ist die Luftbefeuchtung, gerade für Vögel, die aus Regenwäldern stammen eine heikle Sache, denn was dem Tier gut tut, ist für uns oft schon unangenehm. Im Winter sollten wir großzügig Luftbefeuchter einsetzen, denn die übliche Heizungsluft ist auch für Menschen viel zu trocken und fördert Erkältungskrankheiten. Was aber für uns nur eine Belästigung darstellt, kann für unsere Federbällchen tödlich sein, denn trockene Luft gilt als ein Faktor für Lungen- und Luftsackerkrankungen, die die Lebenszeit erheblich verkürzen können.

Ausreichendes Tageslicht oder entsprechendes Kunstlicht sind zu gewährleisten

Die Birdlampdiskussion kennen wir alle und hier ist die Abhilfe einfach. Schon mit 30 Euro erwirbt man eine Vollichtbirne, die in einer normalen Fassung in unmittelbarer Nähe des Käfigs oder Hauptaufenthaltortes angebracht unsere Tiere ausreichend versorgt.
Außerdem beugt die hohe "Lichtdichte" dieser Lampen auch bei Menschen einer Winterdepression vor.

Es genügt nicht ganzjährig trockene Sämereien zu verfüttern

Das sind doch mal klare Worte, aber leider kennen wir alle denn Satz, "mein Coco frisst nichts anderes". Geben wir unseren Kindern nur Süßes, weil sie das lieber essen als Gemüse? Dann sollten wir auch unseren Vögel nicht damit durchkommen lassen. Ständiges Anbieten verschiedener Obst und Gemüse, Wildgräser und Unkräuter zerbricht die härtesten Widerstände.

Papageien sind täglich auf Krankheitszeichen zu beobachten

Gerade bei den Geschöpfen der Luft, ist das Zeigen von Krankheitssymptomen ein letztes Alarmsignal, denn Schwäche zu zeigen , ist in ihrem Lebensraum tödlich.
Gehen sie lieber einmal zu früh, als zu spät zum Tierarzt. Nur sie stehen zwischen Leben und Tod ihres Lieblings.

Einzelhaltung ist für die meisten Vögel unnatürlich

Für die meisten Menschen auch. Können sie ihrem Liebling den ganzen Tag Ansprache und Aufmerksamkeit bieten? Wenn ja herzlichen Glückwunsch, denn sie und ihr Tier haben eine wunderbare Beziehung. Wenn nein, ist es jetzt Zeit über einen Partnervogel nachzudenken.

Und jetzt?

Das alles wußten sie schon und haben es täglich in der Pflege ihrer Schönheiten beachtet?
Dann erzählen sie uns davon. Berichten sie in einer der nächsten Coco-News. wie sie ihre Vögel halten , füttern und verwöhnen.