Papageienhilfe Aachen e.V.
24. Ausgabe 1/00
Für Freunde und Mitglieder

Papageienhilfe Aachen e.V.

| Inhatsverzeichnis - Ausgabe 24 |
| 1. Liebe Mitglieder und Freunde | 2. Ein Leserbrief | 3. Artgerechte Haltung, Wirklichkeit oder Utopie? |

Ein Leserbrief

Wer die Coco-News regelmäßig liest, kennt sicher Beiträge von Herrn Müller, der vor über fünfzig Jahren eine Amazone besaß. Herr Müller beschreibt seine Erlebnisse dem damaligen Zeitgeist entsprechend, einer Zeit, in der Papageien in unseren Breiten eine Seltenheit waren.

"Einmal im Jahr möchte ich Ihnen schreiben und mich vor allen Dingen für die"Coco-News" bedanken. Besonders schön finde ich dabei immer, wenn mal Erlebnisberichte von Papageien dabei sind. Ich werde dabei immer an meine Lora erinnert, die auch heute noch nach mehr als 50 Jahren stark in meinem Gedankenfeld vertreten ist (war ja auch meine "erste Liebe").

So z.B. gerade jetzt:
Es gab Kotelett bei uns und da kam mir in Gedanken, wie gern er die fraß. Ja und dann bin ich dabei immer wieder festzustellen, das ich bisher nirgendwo eine ähnliche Lora kennengelernt habe. Es gab immer nur einige Grundeigenschaften, die übereinstimmten, wie das Aussehen. Im Vogelpark Walsrode (ich bin da fast nur bei den Papageien) sind die Tiere bestimmt gut und richtig gepflegt, aber so ein schönes, glattes Gefieder wie bei meiner Lora ist auch da nicht die Regel. Zu schade, daß es damals noch keine Farbfilme gab und keinen Camcorder, da wäre viel interessantes Material zusammen gekommen. Viele gestellte Aktionen hätte ich aufnehmen können. Wenn ich dabei war, gab es in keiner Weise irgendwelche Probleme und viele Dinge hätte ich mit ihm vor der Kamera machen können. Ich denke dabei an das Jahr, in dem ich in einer Schulfarm war, (mein Vater war arbeitslos) meine Eltern besuchten mich regelmäßig und brachten dabei auch immer meine Lora mit. Mein Vater hatte einen Holzkasten gezimmert mit großem Fenster, davor zwei dünne Eisenstäbe, innen eine Sitzstange. Wie meine Eltern mir sagten, ging er bald von allein in den Kasten, wenn sie mich besuchten. Sie konnten ja nicht wie ich, ihn frei auf der Schulter auf die Straße und in die Bahn mitnehmen (Berlin). In der Schule wurde im Sommer im Freien ein Theaterstück aufgeführt, an dem auch ich teilnahm. Ich nahm den Papagei einfach mit auf die Bühne, wo er je nach Situation in einem Busch oder Ast saß und eifrig "papageiisch" mitredete. Zwischenreden mit ihm aus dem Stehgreif führte dazu, daß das Publikum begeistert mitging und wir einen ungeahnten Erfolg mit unserer Aufführung erzielten.

Wie kommt das nur, daß meine Lora soviel anders war? Ich empfinde das aufgrund Ihrer Berichte im Besonderen. Ich sehe aber auch, daß meine Lora eins hatte: Viel Unterhaltung, Geselligkeit und Freiheit. Ich denke dabei nur an das Verhältnis zu unserem Hund. Jedes Jahr gab es da Nachwuchs. Wenn es soweit war, brauchten wir nur auf den Papagei zu achten, dann begab er sich in den Hundekorb. Er fütterte die Jungen und oft kam der Hund zu uns mit bittendem Ausdruck, daß er auch mal wieder zu seinen Jungen will. Hier gab es nie Probleme, auch wenn die Jungen manchmal grob waren, lediglich ein paar geknickte Federn waren zu verzeichnen."

 

Wir danken Heinz- Jürgen Müller aus Verden für seinen Beitrag und freuen uns über Ihren Erlebnisbericht, liebe Leserin und lieber Leser!

 

 

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